
Herzlich willkommen auf unserer Website.
Schön, dass Sie uns besuchen und mit dabei sind, wenn es darum geht, die Welt ein bisschen bunter zu machen. Für die Umsetzung dieses Ziels verwenden wir drei «Basisfarben»: pflanzen, entwickeln und pflegen.
pflanzen...
Dem alten Zitat folgend: «Jeder sollte in seinem Leben einen Baum pflanzen», setzen wir dies leidenschaftlich in die Tat um. Wobei wir zwischen Bäumen, Sträuchern, Stauden, Gräsern oder Saisonblumen keinerlei Unterschied machen – Hauptsache pflanzen, denn pflanzen generiert Leben.
entwickeln...
Eigentlich müsste es heissen: «Wir entwickeln weiter». Denn so folgen wir der einzigen Konstante in unser aller Leben – der Veränderung. Einen Garten kann man nicht konservieren, egal wie viel Schotter man hineinschüttet. Darum nutzen wir natürliche und dynamische Prozesse, um Gärten lebendig und trotzdem pflegeextensiv voranzubringen.
pflegen...
Keimung, Wachstum und Verfall bewegen sich ständig durch natürliche Areale, sowie durch Öffentliches Grün, Stadtparks, Industrieanlagen aber selbstverständlich auch durch unsere Gärten. Diese Prozesse bedürfen stetiger Steuerung in Form von Pflege, gerade in dieser Zeit des rasanten Wandels, in so vielerlei Hinsicht. Mit der Pflege schaffen wir gerade an Orten, in denen wir zur Ruhe kommen wollen, auch eine sichtbare Kontrolle und ob es uns gefällt oder nicht: ohne Umgebungskontrolle entsteht keine gefühlte Sicherheit und ohne Sicherheit können wir nicht zur Ruhe kommen.
Aktuelle Arbeiten im Garten
Gedanken zum Jäten
Alles wächst wie verrückt: Es spriesst, schlägt aus, die Natur gibt Vollgas, denn die vegetative Wachstumsphase endet schon bald wieder. Ab der Sommersonnenwende (zwischen dem 20. und 22. Juni) beginnen die Pflanzen in unseren Breiten bereits wieder mit den Vorbereitungen für den Winter. In der generativen Phase werden Vorräte eingelagert sowie Samen und Früchte produziert; der Biomassenaufbau gerät dabei bereits ins Stocken.
Diese Grundsätze gelten hauptsächlich für Bäume und Sträucher (Gehölze). Bei Einjährigen und Stauden läuft das etwas anders. Nicht, dass sie nicht auch ihrem jahreszeitlichen Rhythmus nachgingen, aber da spielen noch diverse andere Überlebensstrategien eine Rolle. Tatsache ist aber, dass es aufgrund der Vielfalt der Strategien immer etwas zu jäten gibt. Diesem Umstand ist Rechnung zu tragen, denn wenn die Bereitschaft zum Jäten fehlt, kann dies im Garten sogar den Verlust ganzer Bepflanzungskonzepte zur Folge haben.
Jäten ist also ein wichtiger Teil der Pflege und Weiterentwicklung eines Gartens, genauso wichtig wie das Schneiden, Mulchen oder Düngen – wenn nicht noch wichtiger. Denn beim Jäten eliminiert man nicht einfach nur Beikräuter, sondern steuert die dynamischen Prozesse im Garten. Das heisst, dass immer wieder einmal Pflanzen ausfallen können – sei es durch Wetterkapriolen wie Hitze, Starkregen oder aussergewöhnliche Kälte oder durch altersbedingtes Wegbrechen oder veränderte Standortbedingungen (Bäume und Sträucher werfen mehr Schatten, der Grasnachbar braucht jedes Jahr mehr Platz, bauliche Massnahmen in der Nähe machen es trockener oder feuchter usw.). In diesen gestörten Bereichen siedeln sich neue Pflanzen an, genauso in jeder anderen kleinen Lücke und Ritze. Hier wird eingegriffen oder auch nicht, denn nicht alles, was da wächst, ist schlecht.
Nun offenbaren sich die Kunst, die Schwierigkeit und die oftmalige Überforderung des Jätens. Es stellen sich immer wieder viele Fragen: Muss das weg, darf das bleiben, wie viel darf bleiben, warum muss es hier weg und dort ist es willkommen, welchen Einfluss hat es auf die umliegenden Pflanzen, und wie ist die ästhetische Wirkung des Standort-Neulings – im Kleinen wie im Grossen?
Das Jäten, dieser selektive Prozess, ist wohl mitunter der Grund, dass viele GartenbesitzerInnen nach Aussenräumen streben, in denen absolute Klarheit herrscht: wüstenhafte Landschaften aus Schotter, gepflegte Rasenflächen, getrimmte Formgehölze und Beläge aus Keramik oder Beton.
Es beschäftigt mich, warum wir die Auseinandersetzung mit unserer Natur verabscheuen, in der Gartenarbeit keine Befriedigung mehr finden, warum wir das Wachsen und Gedeihen als lästig, gar bedrohlich empfinden und offenbar das Berühren von Erde, Laub und Holz grundsätzlich als «grusig» wahrnehmen. Verallgemeinerung ist natürlich immer gefährlich, einfach weil sie immer einem Teil des Ganzen nicht gerecht wird. Dennoch gibt es hier eine klare Tendenz. Während Biodiversität viel mediale Aufmerksamkeit erhält, die Wurzelstöcke und Asthaufen vor Banken, in öffentlichen Parks, bei Auto-Kreiseln oder Schulhäusern aus dem Boden zu schiessen scheinen, ist dieser Trend im Hausgarten noch lange nicht angekommen… im Gegenteil.
Als Gärtner, dessen Alltag vom Jäten mitgeprägt ist, kann ich nur sagen: Jäten ist extrem befriedigend, super kreativ, macht neugierig auf das, was da geschieht, schärft die Beobachtungsgabe, lässt uns Dinge entdecken, verbindet uns mit der Natur und bringt uns so wieder näher zu uns selbst.
Jäten ist grossartig – wer es nicht glaubt… probieren geht über studieren.
