
Herzlich willkommen auf unserer Website.
Schön, dass Sie uns besuchen und mit dabei sind, wenn es darum geht, die Welt ein bisschen bunter zu machen. Für die Umsetzung dieses Ziels verwenden wir drei «Basisfarben»: pflanzen, entwickeln und pflegen.
pflanzen...
Dem alten Zitat folgend: «Jeder sollte in seinem Leben einen Baum pflanzen», setzen wir dies leidenschaftlich in die Tat um. Wobei wir zwischen Bäumen, Sträuchern, Stauden, Gräsern oder Saisonblumen keinerlei Unterschied machen – Hauptsache pflanzen, denn pflanzen generiert Leben.
entwickeln...
Eigentlich müsste es heissen: «Wir entwickeln weiter». Denn so folgen wir der einzigen Konstante in unser aller Leben – der Veränderung. Einen Garten kann man nicht konservieren, egal wie viel Schotter man hineinschüttet. Darum nutzen wir natürliche und dynamische Prozesse, um Gärten lebendig und trotzdem pflegeextensiv voranzubringen.
pflegen...
Keimung, Wachstum und Verfall bewegen sich ständig durch natürliche Areale, sowie durch Öffentliches Grün, Stadtparks, Industrieanlagen aber selbstverständlich auch durch unsere Gärten. Diese Prozesse bedürfen stetiger Steuerung in Form von Pflege, gerade in dieser Zeit des rasanten Wandels, in so vielerlei Hinsicht. Mit der Pflege schaffen wir gerade an Orten, in denen wir zur Ruhe kommen wollen, auch eine sichtbare Kontrolle und ob es uns gefällt oder nicht: ohne Umgebungskontrolle entsteht keine gefühlte Sicherheit und ohne Sicherheit können wir nicht zur Ruhe kommen.
Aktuelle Arbeiten im Garten
Sommerschnitt – braucht es das?
Pünktlich zum Start der Sommerferien geht das grosse Schneiden so richtig los. Hecken, Sträucher, Bäume und Stauden werden mit Hecken-, Stangen- und Baumscheren aufs Intensivste bearbeitet – was ist dabei sinnvoll, eventuell sogar notwendig, und was eher ungünstig? Eine kleine Übersicht dazu möchten wir hier gerne zusammenstellen.
Hecken und Formgehölze
Hecken säumen oft Grundstücksgrenzen und tangieren mit ihrem Wachstum Nachbargärten, Strassen oder Gehwege. Die intensivste Wachstumsphase, von Ende April bis Ende Juni, ist bei solchen Heckenelementen bestimmt nicht die ideale Schnittzeit, denn ein Zurückstutzen während dieser Gartensaison hätte ein sofortiges Nachwachsen der beschnittenen Pflanzen zur Folge. Pflanzen steuern viele ihrer Überlebensstrategien über Reize, also zum Beispiel über die hier relevante Tageslänge. Ein Baum oder Strauch merkt also: «Hey, die Tage werden wieder kürzer, es ist Zeit, mich auf den bevorstehenden Winter einzustellen.» Darum ist nach dem Überschreiten des längsten Tages die Hauptvegetationszeit vorbei, und der Zuwachs bei den meisten Gehölzen flacht markant ab. Nun stehen das Einlagern von Reserven, das Ausreifen von Samen und andere Prozesse im Vordergrund. Je näher ein Schnittzeitpunkt an diesem Jahreswendepunkt liegt (Sommersonnenwende), desto stärker kann die Pflanze auf diesen Eingriff nachreagieren – es bildet sich ein mehr oder weniger starker Johannistrieb (der Johannistag am 24. Juni bezieht sich auf die Geburt Johannes des Täufers).
Mit diesem Effekt kann man spielen. Eine Hecke, die man erst Mitte August schneidet, wächst kaum noch nach, und ein zweiter Schnitt fällt praktisch weg. Hier ist natürlich zu beachten, dass die heissen Augusttage das verbliebene Laub stärker schädigen können – was bei Liguster oder Hainbuche bestimmt weniger schlimm ist als bei immergrünen Heckenpflanzen. Eine geringere Reaktion auf den Schnitt kann auch eine längere Phase eines reduzierten Sichtschutzes bedeuten, gerade bei laubabwerfenden Hecken, was wiederum für ein früheres Eingreifen sprechen würde. So können sich die Pflanzen schnell wieder mit Neutrieben schmücken und die Gartennutzer*innen vor neugierigen Blicken schützen.
Auch visuelle Vorlieben nehmen grossen Einfluss auf den Schnittzeitpunkt. Wer möglichst lange eine perfekte Schnittform der Hecken und Formgehölze haben möchte, schneidet seine Gestaltungselemente am besten im September. Die Pflanzen reagieren nur noch sehr minimal auf den Schnitt, vermögen sich aber noch soweit vom Eingriff zu erholen, dass die Wintersonne keinen Schaden anrichten kann – zumindest nicht im Zusammenhang mit den Schnittmassnahmen (dies gilt hauptsächlich für immergrüne Gehölze).
Wer im Gegensatz dazu die Form schätzt, aber mehr Natürlichkeit bevorzugt, der schneidet direkt vor dem Einsetzen der vegetativen Wachstumsphase, ab Ende März bis Mitte April, oder im Juni, sollte öffentlicher Grund oder Nachbargrundstücke an die Hecken und Formelemente angrenzen. Mit dem Schnittzeitpunkt innerhalb der verschiedenen Wachstumsphasen kann also der Pflegeaufwand, die Optik oder der Zeitraum des Einflusses der Formelemente auf umliegende Grundstücke beeinflusst werden. Ein Experimentieren mit den Möglichkeiten ist sicherlich ein guter Ansatz, um herauszufinden, wie man am meisten Gefallen an diesen wichtigen gestalterischen Gartenelementen findet.
Sträucher, Bäume, Obst und Beeren
Sommerschnitte an Bäumen und Sträuchern dienen oftmals praktischen Aspekten. Äste, die zu tief hängen und drohen, Augen auszustechen, sollen genauso eingekürzt werden wie andere Pflanzenteile, die Wege blockieren, zu viel Schattenwurf produzieren oder Fensterläden und Fassaden tangieren. Nebst diesen Eingriffen sollen aber auch Schnitte getätigt werden, die der Gartenoptik dienen. Im Sommer neigt der Garten dazu, in einem eher einheitlichen Grün-in-Grün seine visuelle Spannung zu verlieren. Die sogenannte Blattreife ist quasi schuld an dieser «Grün-in-Grün-Langeweile». Wie oben erwähnt, beenden die meisten Gehölze ihr Wachstum im Hochsommer, und das frische Laub, das in diversen Grün- und anderen Farbtönen (rötlich, gelblich, graugrün, blaugrün etc.) den Garten schmückte, beginnt nach und nach zu vergrünen und wirkt dann eher matt, mit einem leichten Hang zu herbstlichem Gelbbraun. Das hängt auch immer von den Witterungsbedingungen im Sommer ab (feucht, heiss, trocken…). Der Garten lebt darum ab Juli ganz stark von den Gehölzformen, der Abgrenzung der einzelnen Baum- und Strauchindividuen, dem Zusammenspiel von Rabattenformen, Grünflächen, Wegen und Plätzen.
Darüber hinaus gibt es aber noch einige andere Gründe, Bäume und Sträucher im Sommer mit Schere und Säge zu beschneiden. Gehölze, die gerne von Holz-Schadpilzen oder Bakterien befallen werden (z. B. Kirschen, Birken, Walnuss…), schneidet man besser im Hochsommer als im Winter – die Schnittwunden heilen besser aus, und das Eintrittstor für die oben genannten Schaderreger bleibt deutlich kürzer offen. Des Weiteren empfiehlt es sich, Äste und Triebe, die Schneebruch gefährdet sind, bereits im Sommer einzukürzen oder zu entfernen. Genauso werden vertrocknete Äste entfernt, vor allem wenn sie auf Dächer, Wege, Plätze oder Strassen fallen könnten. Bei Obst und Beeren ist es hauptsächlich das Steinobst, das im Sommer Aufmerksamkeit benötigt. Kranke Triebe ausschneiden und erzieherische Rückschnitte nach der Ernte ausführen – das gehört bei dieser Gruppe bestimmt ins Sommerpflege-Programm. Beim Kernobst kann es durchaus Sinn machen, sehr vitale Bäume im Sommer auszulichten, um mehr Luft und Licht in die Krone zu bekommen und damit das Risiko für Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall zu reduzieren.
Bei den Beeren bevorzugen wir definitiv den Winterschnitt. Das gilt auch für die sommertragenden Himbeeren – ausser man zielt auf eine kurze Erntephase ab, um die Beeren zu verarbeiten (Konfi, einfrieren, Sirup, backen etc.). Das Entfernen von kranken und vertrockneten Trieben ist natürlich auch hier eine einzuplanende Sommerschnitt-Massnahme.
Stauden
Bei vielerlei Stauden sind Rückschnitte in den Sommermonaten durchaus angebracht. Es handelt sich dabei häufig um Eingriffe, die dazu dienen, die Stauden nochmals zum Blühen zu bringen. Das klappt zum Beispiel sehr gut beim Steppensalbei, der Spornblume, diversen Katzenminzen, beim Beinwell und vielen mehr. Auch ein stetiges Ausschneiden der Stauden während der Sommermonate ist in regelmässigen Abständen einzuplanen. Vertrocknete, eingezogene und anderweitig unschön aussehende Pflanzenteile sollen dabei entfernt werden, damit sie den Gesamteindruck der Pflanzungen nicht negativ beeinflussen. Ein weiterer Grund für einen Sommerschnitt kann die Verhinderung von unerwünschten Versamungen sein. Dabei wird vor der Samenreife der Samenstand ausgeschnitten oder die ganze Pflanze ebenerdig abgeschnitten — je nach Staudenart.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Schnittmassnahmen während der «Badi-Saison» zur ganzheitlichen Gartenpflege dazugehören. Sei es, damit der Garten keine bösen Briefe von Gemeinden oder Nachbarn zur Folge hat, die Pflanzen vom Schädlingsdruck entlastet werden, Pilzkrankheiten weniger Probleme verursachen, die Pflanzen in ihrer Menge, aber auch als Individuum eine gute Falle machen, Haus, Durchgänge etc. funktional bleiben und nichts Schaden nimmt.
Sollten all diese Ausführungen noch keine sommerlichen Schneidegelüste auslösen, dann noch dies: Sommerschnitt gibt im Gegensatz zum Winterschnitt keine kalten Hände und Füsse!
