Blüte Blatt & Co.

Der gepflegte Hausrasen

der gepflegte Hausrasen

Wer einen schönen Rasen sein Eigen nennen will, muss sich dafür «ein bisschen» ins Zeug legen. Leider ist der Grat zwischen einem gepflegten Rasen und einer niedrigen Blumenwiese ziemlich schmal. Schon das Weglassen weniger Pflegeschritte kann über die Qualität massgeblich entscheiden.

Die Grundpflege

«Das Allerwichtigste ist der Schnitt.»

Er sollte während der Wachstumsphase etwa einmal wöchentlich ausgeführt werden, damit die Gräser, ob horstig oder ausläufertreibend, gut in die Breite wachsen. Ein dichter Rasen lässt Rasenunkräutern wie Hirse, Ehrenpreis und vielen weiteren keine Aufkommensmöglichkeit. Das Schnittgut sollte zusammengenommen werden, um einer Verfilzung durch dieses vorzubeugen. Längeres Schnittgut könnte liegengelassen sogar zusammenpappen und Fäulnisschäden verursachen.

«Wer viel erntet, muss für Nahrungsnachschub sorgen.»

Durch das Mähen werden über das Schnittgut permanent Nährstoffe abtransportiert, die in genügender Menge wieder zugeführt werden müssen. Am Besten werden Dünger eingesetzt, die über längere Zeiträume kontinuierlich Nahrung an den Boden abgeben – so genannte Langzeitdünger. Zu empfehlen sind drei solcher Düngungen und ergänzend dazu eine Spätherbstdüngung. Zu empfehlen sind die folgenden Perioden für die Nährstoffgaben:

Erste DüngungEnde MärzLangzeitdünger
Zweite DüngungEnde JuniLangzeitdünger
Dritte DüngungEnde AugustLangzeitdünger
Vierte DüngungEnde OktoberHerbstdünger
«Hat der Rasen trocken, freut sich Hirse, Klee und Co.»

Wann wässern und wie viel? Da gibt es fast so viele Meinungen wie Gärtner und Hobbyrasenfreunde. Es ist aber ganz bestimmt nicht förderlich, zu oft zu wässern, da sind sich alle einig. Zu viel Wasser lässt die Wurzeln sich nicht in die Tiefe orientieren, der Rasen ist dadurch nur in den oberen Erdschichten verankert und wird äusserst anfällig für Trocken- und Nässestress. Im Weiteren nimmt die Belastbarkeit sowie Gräservielfalt ab und die Anfälligkeit auf Pilzkrankheiten zu. All dies nützt nur Rasenunkräutern und Moos.

Zu trocken ist der Rasen dann, wenn er ins Welkestadion übergeht. Dieses lässt sich sehr unkompliziert feststellen. Wenn Fusstritte im Rasen über längere Zeit sichtbar bleiben, ist der Welkepunkt erreicht und ein Bewässern ratsam.

Tipp

  1. Gehen Sie zum Beispiel vom Sitzplatz aus über den Rasen und kehren dann in einem Bogen zum Ausgangspunkt zurück.
  2. Betrachten Sie Ihren Laufweg.
  3. Sind alle Abdrücke gleichermassen gut zu sehen (als weisslich graue Trittmuster), ist es Zeit für eine Wassergabe.

Ist ein Bewässern von Nöten, sollte der Zeitpunkt der Wassergabe auf den frühen Morgen oder Abend fallen. Nicht etwa, weil der Rasen verbrennen könnte, sondern weil die Verdunstung einfach kleiner ist, wenn die Sonne nicht auf die besprengten Flächen scheint. Das Wasser fällt also nicht der Hitze zum Opfer, sondern kann versickern und den durstigen Gräsern vollumfänglich dienen. Als kleine Hilfe ist eine Bewässerungstabelle angefügt, die vor allem bei Trockenperioden von Nutzen sein soll. Äusserst wichtig ist die Wassermenge, die auf eine Fläche abgeregnet werden sollte. Die Faustregel ist, ca. 1 ½ Giesskannen auf einen Quadratmeter (eine Giesskanne hat traditionell 12 Liter). Folglich 18 bis 20 Liter je Quadratmeter Rasenfläche.

«In einem dichten Rasen hat es Unkraut äusserst schwer.»

Ganz ohne das Ausmerzen von eindringenden Unkräutern geht es aber leider meistens nicht. Bei kleinen Flächen kann man vor dem Mähen den Rasen abschreiten und entdeckte Eindringlinge ausstechen. Häufig sind aber die Flächen zu gross und die Aufwendungen für diese mechanische Bekämpfungsart schlichtweg nicht möglich. Hier ist der Einsatz von sogenannt selektiven Unkrautvernichtern angebracht. Diese können mittels Spritze, drei bis vier Tage nach dem letzten Schnitt, ausgebracht oder über kleine Handsprüher punktuell eingesetzt werden. Bevor der Rasen das nächste Mal geschnitten wird, muss ein vom Hersteller empfohlener Zeitraum abgewartet werden (Packungsbeilage immer genau lesen). Es sei aber nochmals gesagt, dass ein dichter Rasen die aller beste Waffe gegen Unkrautausbreitung darstellt und man den unliebsamen Herbizideinsatz auf diese Weise nur minimal zur Anwendung bringen muss.

«Rasenfilz ist schlimmer als man denkt.»

Kühlfeuchtes Wetter, verdichtete Böden und das Liegenlassen von Rasenschnitt können ein Entfilzen nötig machen. Werden Filzschichten über längere Zeiträume (Jahre) ignoriert, kann es wegen stark reduziertem Gasaustausch mit dem Boden zu einer nur noch oberflächlichen Wurzelbildung kommen. Der Boden wird schlecht belastbar und sensibel auf Trockenstress sowie anfälliger auf Krankheiten. Das Vertikutieren ist das richtige Mittel, um den Filz (auch als Thatch bekannt) zu Leibe zu rücken. Bei starker Verfilzung, vor allem durch Verdichtung, ist es möglich, dass der Einsatz eines Aerifizierers notwendig wird, um den Gasaustausch wieder in Gang zu bringen. Diese Massnahmen kann man durchaus schon als Rasenrenovierungsschritte bezeichnen und sie bleiben meist auch nicht alleine. Nachsaaten, Einbringung von Sand, Topdressing oder anderen Substraten sind genauso wahrscheinlich wie der Einsatz von Spezialdüngern. Eine Beurteilung und anschliessende Empfehlung für die individuelle Rasensituation sollte dem Ganzen vorausgehen. Darum ist es in den gängigen Fällen sinnvoll hier den Fachmann anzufordern, obwohl das ganze noch der Grundpflege zuzuordnen ist.

Der grosse Irrtum: Fertigrasen (Rollrasen)

Fertigrasen ist eine tolle Sache! Am Morgen noch nacktes Erdreich und am Abend schon saftiges, sattes Grün. Mit dem Verlegen eines Rollrasens hat man sich eine ausgezeichnete Basis für einen schönen Hausrasen geschaffen, aber nicht mehr. Wer nicht die nötigen Pflegemassnahmen beherzigt, genau wie beim «normalen» Hausrasen, wird schon ein Jahr später bitter enttäuscht sein. Gerade der Fertigrasen muss nach dem ersten Schnitt, der ca. sieben bis zehn Tage nach dem Verlegedatum ausgeführt wird, ganz konsequent wöchentlich geschnitten werden. Nur so entsteht ein gut ineinandergreifendes Wurzelwerk, das Scher- und belastungsresistent ist. Alle anderen Pflegemassnahmen, wie Düngung und Bewässerung, sind ebenso zentral. Einmal richtig angewachsen ist der Rollrasen wie jeder andere gepflegte Hausrasen – nicht schlechter, aber auch nicht besser.

Warum also Fertigrasen?

  • Der Fertigrasen ist bereits nach vier Wochen mit Turnschuhen zu betreten resp. belastbar;
  • Fertigrasen ist auch in den Nebensaisons verlegbar, man muss also nicht auf Rasen verzichten, nur weil es schon zu kalt oder zu heiss ist für Aussaaten;
  • Bereiche, die zerstört worden sind z. B. durch das Aufstellen von Planschbecken, können schnell und unkompliziert erneuert werden.

Kurz und Schnurz

Hier sei das Wichtigste noch einmal angeführt:

  • Einmal pro Woche mähen,
  • drei bis viermal pro Jahr düngen,
  • wenn nötig und wo nötig wässern,
  • Unkrautbekämpfung mittels mechanischer und chemischer Hilfsmittel,
  • bei Filz und Moos vertikutieren und gegebenenfalls aerifizieren mit den dazugehörigen Massnahmen.

Wasserverbrauch bei verschiedenen Temperaturen

Tageshöchsttemperatur WasserverbrauchBeregnungsabstand
über 35 Gradüber 7 Liter/m² und Tagalle 2 bis 3 Tage
30 bis 35 Grad5 bis 6 Liter/m² und Tagalle 4 bis 5 Tage
25 bis 30 Grad3 bis 4 Liter/m² und Tagalle 6 bis 8 Tage
20 bis 25 Grad2 bis 3 Liter/m² und Tagalle 8 bis 10 Tage
weniger als 20 Grad1 bis 2 Liter/m² und Tagalle 10 bis 15 Tage

Hausrasen –
Platz für Spiel, Spass und Freizeit

blühender Hausrasen

Er ist stark belastet, von den Hauptbetrachtungspunkten wie Balkon, Sitzplatz und Wohnzimmer gut einsehbar und Zentrum des Geschehens im Garten. Hier tummeln sich unsere gefiederten Freunde an eigens gezimmerten Futterstellen im Winter, trocknet die Wäsche im warmen Südwestwind, vergnügen sich Kinder in Planschbecken, lernt Papas Liebling das erste harte Tackling, werden Ping-Pong, Federball und tausend andere Dinge gespielt und getan.

Die Massnahmen um unter solchen Umständen einen topp Rasen aufrechtzuerhalten seien an dieser Stelle kurz zusammengefasst:

  • die Rasenfläche alle sieben bis zehn Tage mähen,
  • drei- bis viermal pro Jahr düngen,
  • Rasenunkräuter mechanisch und chemisch bekämpfen,
  • vertikutieren und nötigenfalls aerifizieren inkl. sämtliche dazugehörenden Arbeiten (Nachsaat, einbringen von Substraten etc.),
  • zertretene Bereiche nachsäen.

Die Alternative

Wer keine Bienenallergie oder herumkriechende Kleinkinder hat, könnte einen bunten Niederblumenrasen ins Auge fassen. Es ist explizit keine Wiese, die in der landläufigen Vorstellung oftmals als hüfthohes Gräsergrün daherkommt, das mit einer Sense traktiert werden muss, wenn man sich hindurchbewegen möchte.

Es soll pflegeleicht sein im Sinne von:

  • auf Düngeeinsatz weitgehend verzichten,
  • nur alle zehn bis vierzehn Tage mähen,
  • keine Herbizide ausbringen,
  • nicht gezwungen sein, Rasenfilz, Blumen und Kräuter zu traktieren.

Damit dies aber zur attraktiven Alternative wird, sollte man zu Beginn etwas nachhelfen. Primeln und Bellis aus Schalen oder Dekos (Osterzeit) in den Rasen pflanzen – diese versamen sich in den kommenden Jahren prächtig.

Es können kleinere Bereiche von der Grasnarbe befreit und mit Margeriten, Wiesensalbei etc. bepflanzt oder angesät werden. Diese blühenden Inseln werden über den Mai hinaus ein Blickfang sein und sich mit den Jahren ausbreiten. Die Grösse dieser Bereiche lässt sich mit dem Mähen ab ca. Ende April gut steuern, so dass noch genug nutzbare Fläche verbleibt.

Über die ganze Rasenfläche ergiesst sich aber schon viel früher ein Meer von vielen oft verpönten Blumen. Gänseblümchen, Günsel, Ehrenpreis, Veilchen und vieles mehr wächst ohne hinzutun und ergänzen frühe Zwiebelpflanzen beim Eindruck schinden. Ab Juni ist beinahe das ganze Feuerwerk abgebrannt und der Blumenrasen kann auf ca. 4,5 cm gehalten werden, was alle Sommeraktivitäten ermöglicht, vom Fussball bis zum Sonnenbad im Liegestuhl.

Blühender Hausrasen

Blütenpflanzen zur Einimpfung geeignet (ein- und mehrjährig)Deutscher NameBemerkungenFarbeBlütezeit
Thymus serpyllum ThymianKriecht flach und wohlriechend durch die GrasnarbeDunkelrosaApril - Aug.
Salvia pratensisWiesensalbeiBildet schöne Arrangements mit MargeritenViolettblauMai - Aug.
Chrysanthemum leucanthemumWucherblume Margeriten sind sehr anpassungsfähig WeissMai - Okt.
Primula in div. ZuchtformenPrimelVerbreitet sich gut durch Aussaat selbstdiversMärz - Mai
Scabiosa columbariaSkabioseDie perfekte Ergänzung zu Salbei und MargeriteLilaJuni - Sept.
Bellis perennis in div ZuchtformenGänseblümchenDie Zuchtformen kreuzen sich mit Wilden ein und es entstehen rötliche und rosa Farbvarianten.Weiss / Rot / RosaMärz - Nov.
Centaurea jaceaWiesen-FlockenblumeErgänzt Salbei, Scabiosa etc. für hohe RaseninselnPurpurJuni - Sept.
Origanum vulgareWilder MajoranMacht das Mähen zum GeruchserlebnisRosaJuni - Sept.
Ajuga reptans Wildform und SortenKriechender GünselDer beste Gänseblümchen-BegleiterViolettblauApril - Juli
Geranium pratenseWiesen-StorchenschnabelEin weiteres Bijou für die RaseninselLilablauJuni - Juli
Zwiebelpflanzen zum Verwildern geeignetDeutscher NameBemerkungenFarbeBlütezeit
Allium ursinumBärlauchAm Gehölzrasenübergang und unter HeckenWeissMai
Convallaria majalisMaiglöckchenIm Schutz von Hecken in den Rasen wucherndWeissMai - Juni
Cholchicum autumnale und `Album`HerbstzeitloseMögen keine verdichteten und sehr trockene StellenRosa / WeissSept - Okt.
Muscari in div. SortenTraubenhyazintheNicht zu nass / aus Hecken und Rabatten in den Rasen einwachsen lassenBlau / Weiss / RosaApril - Mai
Crocus in div. SortenKrokusHalbschattig bis sonnig nicht zu nasse BödendiversFeb. - April
Scilla sibericaBlausternchenWirkt erst in grossen Mengen unter Bäumen und im RasenBlau / WeissMärz - April
Galanthus nivalisSchneeglöckchenUnter Obstbäumen, Hecken oder mitten in den RasenWeissFeb. - März
Viola labradoricaLabrador VeilchenGuter Bodendecker und versamt gut in den RasenPurp.-ViolettApril - Juni
Narzissen div. SortenOsterglockenGenügend Licht und einen Bereich wählen, der im Sommer gut abtrocknet. Frühe Sorten wählenWeiss / GelbApril - Mai
Tulipa div. SortenTulpenHier gilt dasselbe wie bei Narzissen. Frühe SortendiversApril - Mai
Anemone blanda in div. SortenStrahlenanemoneVom Steingarten oder der Hecke in den Rasen wachsen lassen. Sonnig bis Halbschattig (nicht nass)diversFeb. - März

Die Mooswiese

Mooswiese

Moose wachsen dort, wo viel Feuchtigkeit und passende Bodenverhältnisse vorhanden sind. Vor allem im Einzugsgebiet von Schattenspendern, wie Hecken, Bäumen, Sträuchern oder Gebäuden. Aber auch auf verdichteten Böden oder am Fuss von Böschungen ist es optimal für Moose und viele andere Pflanzen. Wem ständiges Vertikutieren, Aerifizieren, das Ausbringen von Topdressing, Düngern, Herbiziden und permanentes Nachsäen verleidet ist, könnte genau diese Verhältnisse ausnutzen.

Die Massnahmen

Wie wäre es mit weniger Mähen, nicht mehr zu düngen, das Vertikutieren aufzugeben und auf die Giftspritzerei zu verzichten? Gut? Ja dann bliebe noch das Experimentieren.

Experimentieren auf der Grundlage von persönlichem Geschmack und unserer kleinen Ratgeberliste.

So funktioniert's

Ihre Mooswiese wird zum Blumenparadies durch Einimpfung und Pflanzung von Blumenzwiebeln und feuchtigkeitsliebenden Wildpflanzen sowie deren Zuchtformen und Verwandten. Eine Liste für die einzelnen Bereiche finden Sie untenstehend an diese Dokumentation aufgegliedert in Zwiebel-, Mehr- und Einjährige-Pflanzen. So erhalten Sie vom frühen Frühling an Blumenbilder, die bis zum ersten Schnitt anfangs Mai zum Bewundern einladen, aber keine weiteren Arbeiten bedeuten. Dann beginnt man zu mähen. Anfänglich können noch nicht abgeblühte Blumeninseln umfahren werden, was toll aussieht, vor allem wenn man dort Narzissen eingestreut hat, die länger brauchen, um einzuziehen als beispielsweise Märzenbecher, Schneeglöckchen oder Krokusse.

Primeln, die man über Jahre an Ostern geschenkt bekommen oder als Dekoration selbst besorgt hat, wandern nicht mehr in den Kompost, sondern können ausgepflanzt werden und bis in den Mai ausdauern. Aus Hecken wachsen untergepflanzte Traubenhyazinthen oder der Bärlauch ins Wiesengrün und wenn ihnen Boden- und Feuchtigkeitsverhältnisse gefallen, bilden Maiglöckchen frischgrüne, steife Legionen, die Richtung Moosrasen marschieren.

Im Mai werden die Höhepunkte rarer und Schlüsselblumen, Wiesenschaumkraut, Anemonen, Lärchensporn und Konsorten sind passé. Nun kann man alle zwei bis drei Wochen mähen und sich einfach des geschnittenen Grüns erfreuen. Wenn man Glück oder durch Inselpflanzungen nachgeholfen hat, bilden sich Gruppen von Lichtnelken, Akeleien und Wiesenmargeriten, die wiederum umschifft werden können. Die Ausdehnung dieser Bereiche kann man selbstverständlich fördern oder gezielt eingrenzen.

Tipp

Wer von Blumen nicht genug haben kann, dem steht es natürlich frei, auch noch den Herbst mit einem kleinen, späten Feuerwerk aus diversen Sorten der Herbstzeitlose zu begehen.

Fazit: Das Potenzial ist riesig, die Kosten flexibel anpassbar und die Zeitaufwendungen nehmen im Vergleich zum gepflegten Hausrasen deutlich ab.
Blütenpflanzen zur Einimpfung geeignet (ein- und mehrjährig)Deutscher NameBemerkungenFarbeBlütezeit
Primula elatiorSchlüsselblumeVom Gehölzrand in die feuchte Wiese wachsen lassen.GelbMärz - Mai
Cardamine trifolia/pratensisWiesenschaumkrautBlüht schon früh und stört so das Mähen nichtWeiss / LilaApril - Mai
Silene dioicaRote LichtnelkeWächst etwas verstreut, achtung beim MähenPurpurApril - Sept.
Lychnis flos-cuculiKuckuckslichtnelkeGuter MargeritenbegleiterRosaMai - Juni
Viola reichenbachianaVeilchenBildet schöne Gehölz-WiesenübergängeViolettMai - Juni
Ajuga reptans und `Atropurpurea`GünselGedeiht auch bei sehr grosser FeuchteBlauApril - Juli
Primula in div. Zuchtformen und FarbenPrimelVerwildern durch Versamung ausgezeichnetdiversMärz - Mai
Mentha arvensisAckerminzeVerträgt sogar sumpfige WiesenbereicheRosaJuli - Sept.
Chrysanthemum leucanthemumWucherblumeDas`Margritli`gehört einfach dazu, am besten säenWeissMai - Okt.
Aquilegia KulturformenAkeleiDie Einheimische A. vulgaris mag es nicht zu feucht.diversMai - Juni
Sanguisorba officinalisWiesenknopfBlüht erst ab Juni, also Augen auf beim MähenRotJuni - Sept.
Alchemilla vulgarisFrauenmantelBesonders für nährstoffreiche RasenflächenGelbMai - Okt.
Campanula patulaWiesenglockenblumeDringt in lockeren Beständen in alle Bereiche vorBlau Mai - Aug.
Zwiebelpflanzen zum Verwildern geeignetDeutscher NameBemerkungenFarbeBlütezeit
Allium ursinumBärlauchAm Gehölzwiesenübergang und unter HeckenWeissMai
Convallaria majalisMaiglöckchenIm Schutz von Hecken in die Wiese wucherndWeissMai - Juni
Corydalis bulbosaLerchenspornMag feuchte närstoffreiche BödenRosarotMärz - April
Colchicum autumnaleHerbstzeitloseAuch sonnige Lagen, feucht aber durchlässige BödenWeiss / LilaSept. - Okt.
Crocus in div. SortenKrokusHalbschattig bis sonnig nicht zu nasse BödendiversMärz - April
Eranthis hyemalis oder cilicicaWinterlingFeuchte, nährstoffreiche Böden bevorzugtGelbFeb. - März
Fritillaria meleagrisSchachbrettblumeBlüht erst im Mai, achtung beim MähenRosa / WeissApril
Galanthus nivalisSchneeglöckchenUnter Obstbäumen, Hecken oder mitten in der WieseWeissFeb. - März
Leucojum aestivum und vernumMärzenbecherVerträgt gar keine Trockenheit, sonst wie SchneeglöckchenWeissFeb. - März
Narcissen div. SortenOsterglockenGenügend Licht und einen Bereich wählen, der im Sommer gut abtrocknetWeiss / GelbApril - Mai
Tulipa div. SortenTulpenHier gilt dasselbe wie bei Narzissen / frühe SortendiversApril - Mai
Anemone nemerosaBuschwindröschenBreitet sich schön aus den schattigen Bereichen in die Mooswiese aus. Alternative: A. ranunculoides Weiss / GelbApril
Anemone nemerosa `Robinsoniana`BuschwindröschenFarblich eine lohnenswerte AlternativePurpurApril
Muscari div. SortenTraubenhyazintheNicht zu nass / am besten unter Hecken und aus Rabatten in die Wiese wuchern lassenBlautöneMärz - Mai

Schattenrasen – Die ungeahnte Chance

Schattenrasen

Wo liegt das Problem, respektive das Potenzial?

Grosse Baumbestände, Hecken, Nachbargebäude oder das eigene Haus sind dafür verantwortlich, dass Schattenwurf entsteht. Für Rasenflächen sind dies schwierige Verhältnisse, nicht nur des wenigen Lichts wegen, auch Tropfwasser aus dem Blätterdach hoher Bäume, der Wassermangel durch konkurrierende Pflanzen und die wie Regenschirme funktionierenden Gebäude sowie Astwerk erschweren den Grünflächen das Leben.

Umgekehrt können solche Bereiche auch schlecht abtrocknen und in gewissen Jahreszeiten immer nass bis feucht sein.

Verschiedene Rasenmischungen versprechen Abhilfe, und mit den nötigen flankierenden Massnahmen wie Wässern, Moos- und Unkrautbekämpfung, Schnitt und Düngung, ist es absolut möglich, sehr schöne Grünflächen zu erlangen.

Es scheitert also oftmals nicht daran, dass die Umstände zu schlecht, sondern weil die Aufwendungen für einen tollen Rasen nicht ausreichend sind.

«Ein schöner Rasen will gepflegt sein wie ein Rosenbeet.»

Fazit

Rasen braucht Aufmerksamkeit und stetigen Eingriff, und je schwieriger die Umstände, desto intensiver die Betreuung.

Alternativen

Schwierige Bereiche haben aber auch ein Potenzial, denn es sind Lebensräume, in denen sich viele Pflanzen äusserst wohl fühlen, die einer minimalen Betreuung bedürfen, ihrer Schönheit wegen aber viel Aufmerksamkeit bekommen. Fairerweise muss man eingestehen, dass solche Konzepte sich stark auf saisonale Höhepunkte beschränken und sich dazwischen einfach neutral verhalten. Schöner Rasen jedoch ist doch offen gesagt immer «nur» neutral, verbunden mit viel Arbeit. Darum sind nachstehende Alternativen für die Rasenbesitzer gedacht, die nicht die Muse der Intensivrasenpflege besitzen oder dazu einfach nicht die Zeit aufbringen können.

Schattig aber trocken

schattig aber trocken

In einigen Bereichen des Rasens kommt es vor allem in den Sommermonaten durchaus vor, dass die beschattenden Elemente wie Bäume, Hecken und Sträucher dem Rasen das Wasser stark wegkonkurrieren. Auch Lagen, die durch eine Fassade oder ähnliches nicht ausreichend zu Regenwasser kommen, sind eine stetige Herausforderung. Falls man hier nicht beregnen will, müssen geeignete Rasenmischungen mit trockentoleranten Gräsern, Kräutern und Blumen eingesät oder alternativ zur Saat gepflanzt werden. Hier seien beispielsweise wilder Majoran, diverse Glockenblumen, einige Nelkenarten oder der duftende Thymian angeführt. Natürlich würden auch diese Pflanzen gerne sonnig stehen, aber diese beschatteten Bereiche sind in den meisten Fällen nicht als dunkel zu klassifizieren, sondern nur nicht mit direkter Sonneneinstrahlung verwöhnt, was aber immer noch sehr gute Wachstumsergebnisse ergibt.

Schattiger Trockenrasen

Blütenpflanzen zur Einimpfung geeignet (ein- und mehrjährig)Deutscher NameBemerkungenFarbeBlütezeit
Thymus serphyllum ThymianKriecht flach und wohlriechend durch die GrasnarbeDunkelrosaApril - Aug.
Salvia pratensisWiesensalbeiBildet schöne Arrangements mit MargeritenViolettblauMai - Aug.
Chrysanthemum leucanthemumWucherblume Margeriten sind sehr anpassungsfähig WeissMai - Okt.
Campanula rotundifoliaRundbl. GlockenblumeBildet gut deckende Bestände und blüht gut nachBlauMai - Sept.
Campanula rapunculoidesAcker-GlockenblumeKann nach der Blüte gut tief gehalten werdenBlauJuni - Sept.
Dianthus sylvestris und deltoidesSteinnelke / HeidenelkeBleiben nieder, sehr trockenresistentRosaJuni - Aug.
Dianthus carthusianorumKarthäuser-NelkeBlüht etwas spät, vorteilhaft an Rändern (besser zum Ummähen)Leucht. RosaJuni - Sept.
Origanum vulgareWilder MajoranMacht das Mähen zum GeruchserlebnisRosaJuni - Sept.
Saphonaria ocymoidesSeifenkrautBildet Polster, ist aber nicht verdrängend agressivRotMai - Sept.
Sedum spurium / reflexum / sexangulare / hispanic.MauerpfefferFüllt trockene Stellen, bleibt niedrig, er mag es hell aber gedeiht auch bis in den Halbschatten gut.diversJuni - Aug.
Scabiosa columbariaScabiosaDie perfekte Ergänzung zu Salbei und MargeriteLilaJuni - Sept.
Zwiebelpflanzen zum Verwildern geeignetDeutscher NameBemerkungenFarbeBlütezeit
Allium ursinumBärlauchAm Gehölzrasenübergang und unter HeckenWeissMai
Convallaria majalisMaiglöckchenIm Schutz von Hecken in den Rasen wucherndWeissMai - Juni
Corydalis solida LerchenspornAusgezeichnet zum Verwildern vom Gehölzrand in die Rasenbereiche. Perfekt unter HochstämmenHellpurpurMärz - April
Crocus in div. SortenKrokusHalbschattig bis sonnig nicht zu nasse BödendiversMärz - April
Scilla bifoliaSternhyazintheBraucht unbedingt einen halbschattigen PlatzBlau / RosaMärz
Scilla sibericaBlausternchenIn grossen Mengen unter Bäumen - der HammerBlau / WeissMärz - April
Galanthus nivalisSchneeglöckchenUnter Obstbäumen, Hecken oder mitten in den RasenWeissFeb. - März
Viola labradoricaLabrador VeilchenGuter Bodendecker und versamt gut in den RasenPurp.-ViolettApril - Juni
Narcissen div. SortenOsterglockenGenügend Licht und einen Bereich wählen der im Sommer gut abtrocknet. Frühe Sorten wählenWeiss / GelbApril - Mai
Tulipa div. SortenTulpenHier gilt das selbe wie bei Narzissen. Frühe SortendiversApril - Mai
Anemone blanda in div. SortenStrahlenanemoneVom Steingarten oder der Hecke in den Rasen wachsen lassen / im nicht nassen Halbschatten perfektdiversFeb. - März
Chionodoxa luciliae (vorher gigantea)SchneeglanzNiedriger Begleiter zu HochstämmenBlau / ViolettMärz
Muscari div. SortenTraubenhyazintheNicht zu nass / am besten unter Hecken und aus Rabatten in den Rasen wuchern lassendiversMärz - Mai

Rasenschnitt-Tabelle

Rasentypus«Schnittzahl März - November»Schnitthäufigkeit«Schnitthöhe in mm»
Golfrasen150 bis 220täglich3 bis 6
Fussballrasen25 bis 45alle 5 bis 10 Tage30 bis 45
Spielwiese15 bis 25alle 7 bis 14 Tage40 bis 50
Hausrasen25 bis 40alle 7 bis 10 Tage35 bis 45
Parkrasen3 bis 20alle 2 bis 6 Wochen35 bis 45
Blumenrasen4 bis 9alle 1 bis 2 Monate50 bis 80
Blumenwiesen1 bis 380 bis 120